Bestimmung der rheologischen Fließgrenze
Der Versuch mittels Modifizierter ViskoWaage (MoViWa) wurde durch Modifikation bekannter rheologischer Messmethoden mit der Zielsetzung entwickelt, die rheologische Fließgrenze (τf) hochkonzentrierter Suspensionen wie z.B. zeitweise fließfähiger selbstverdichtender Verfüllbaustoffe (ZFSV) auf einfache und baustellentaugliche Weise bestimmen zu können.

Die Modifizierte ViskoWaage besteht im Wesentlichen aus einem Traggestell, einem Verankerungskörper (Einschraubdübel), welcher über einen Kunststofffaden und zwei Umlenkrollen mit einem Gewichtskörper verbunden ist, sowie einer Waage.

Der Gewichtskörper ist ein geschlossener, mit Wasser gefüllter Zylinder, der sich als Kolben in einem offenen äußeren Zylinder bewegt. Der äußere Zylinder wird ebenfalls mit Wasser gefüllt, wodurch der schwimmende Kolben bei steigendem Wasserspiegel im Zylinder auftreibt, da seine Wichte aufgrund eines eingeschlossenen Restvolumens an Luft geringer ist als die des Wassers.
Der Verankerungskörper mit Einhakvorrichtung wird in den ZFSV eingedreht und über den Kunststofffaden sowie die Umlenkrollen mit dem Gewichtskörper verbunden.

Der Probebehälter, einschließlich Verankerungskörper, befindet sich auf einer Waage, die zunächst das Gesamtgewicht anzeigt. Wird nun der Wasserstand im Zylinder reduziert (rechts), verringert sich die Eintauchtiefe des Kolbens, wodurch sich die Auftriebswirkung auf den diesen ebenfalls reduziert. Das Gewicht des Kolbens, das über den Kunststofffaden auf den Verankerungskörper wirkt, nimmt zu.
Der nur noch teilweise eingetauchte Kolben hat nun das Bestreben, den Dübel aus dem zu untersuchenden Material herauszuziehen. Aufgrund seiner Fließgrenze (τf) können in dem ZFSV Scherkräfte mobilisiert werden, die der Vertikalbewegung des Verankerungskörpers entgegenwirken. Die Größe der mobilisierten Scherkräfte entspricht der Abnahme der gemessenen Gewichtskraft des gefüllten Probenbehälters während des Versuches.